Sonntag, 26. August 2018

Ameisensäurebehandlung im Sommer, so mache ich das! #1

Wieder mal was neues von meinen Bienen.

Bei mir läuft seit gestern (25.08.18) die erste Ameisensäurebehandlung meiner Bienen. Darüber möchte ich Euch bereichten.

Eins vorne weg, dass mir sehr am Herzen liegt: Dies ist keine Anleitung mit der es zu 100% klappt und es am besten jeder so machen sollte. Jeder macht es anders und jeder hat seine eigene Meinung dazu! Und das ist auch gut so.
Im Allgemeinen ist auch zu sagen, schützt Euch! Es wird mit 60%iger Ameisensäure gehandhabt, nur kleine Mengen auf der Haut oder im Auge führt zu Verätzungen, die sehr schmerzhaft sind. Daher gilt immer: Geeignete Schutzhandschuhe, Schutzbrille und lange Kleidung tragen sowie die Sicherheitshinweise des Herstellers beachten. Es sollte immer Wasser verfügbar sein, um betroffene Körperstellen abspülen bzw. ausspülen zu können! Macht es nicht allein oder nehmt ein Handy mit um Hilfe rufen zu können!
Unverzichtbar! Geeignete Schutzausrüstung.
Jetzt aber zu meiner Vorgehensweise. Im großen und ganzen verfahre ich wie in dem Buch "Einfach imkern", dort wird das Verfahren mit dem Liebig Dispenser beschrieben. Hierbei handelt sich es eigentlich um nichts weiters als um eine Weiterentwicklung der Schwammtuchmethode. Der große Vorteil am Dispenser ist aber ganz klar die lange und vor allem kontinuierliche Wirkungsdauer.
Allerdings wird wird das Verfahren mit 80%iger Ameisensäure beschrieben. Diese ist aber leider nicht in ad. us. vet. Version erhältlich. Die "technische" Ausführung verwende ich nicht.
Was ist der Unterschied?
Ganz klar, die Konzentration. Und die Auswirkung? Verwendet man die 80%ige bei gleicher Dochtgröße hat man natürlich eine wesentlich höhere Konzentration Ameisensäure in der Umgebungsluft, im Bienenstock, denn die 80% verdunstet einfach stärker. Daher ist die Dochtgröße bei beachten der Umgebungstemperatur unbedingt einzuhalten bzw. anzupassen.
Super beim Liebig-Dispenser ist ganz klar die mitgelieferte Beschreibung. Man kann fast nichts verkehrt machen.
Allerdings sind die angegebenen Dochtgrößen nicht nur von der Temperatur abhängig sondern auch von der Luftfeuchte, Bienenmasse usw. Deswegen nicht einfach nur füllen, in den Bienenstock stellen und stehen lassen, sondern auch kontrollieren. Selbst bei Bienestöcken die direkt nebeneinader stehen sieht man Unterschiede in der Verdunstungsleistung. Die Fläschen können zuhause schon befüllt werden und mit dem mitgelieferten Deckel verschlossen transportiert werden.
Eine Kleinigkeit mache ich anders, ich beginne die Behandlung immer etwas später da ich auch recht spät immer einfüttere.
Bei 2- Zargigen Völkern verwende ich 200 ml und bei 1- Zargigen Völkern 140 ml Ameisensäure. Bei dem jetzigen Wetter verdunsten am Tag ca. 20 - 40ml eine Behandlung geht somit rechnerisch 5 - 10 Tage. Durch bin ich immer nach 6 - 7 Tage.
Während der Behandlung ist das Flugloch eingeengt und die Windel eingeschoben.

Zum Abschluss des ersten Teils eine kleine Checkliste:

  1. Geeignete Schutzausrüstung und Kleidung, nicht nur dabei sondern auch angezogen. Wasser verfügbar und dabei.
  2. Ameisensäure 60% ad. us. vet. in ausreichender Menge
  3. Liebig Dispenser, Für zwei Zargige Völker 200ml, für Einzargige 140ml befüllt.
  4. Docht entsprechend Temperaturen und Beutengröße angepasst.
  5. Bei hohen Aussentemperaturen kann man die Ameisensäure in den Fläschen auch vorkühlen, dann erst Abends einstellen. Dadurch steigt die Konzentration im Stock nicht gleich so schnell und hoch an.

Nach der ersten Behandlung füttere ich immer meine Völker ein und führe im Anschluss die Zweite Behandlung durch. Aber hierzu später mehr...
Gute zu erkennen der Aufgelegte Docht und die Füllmenge.
Hier noch die Links zum Buch und Dispenser.
Leider ist das Buch so nicht mehr bei Amazon erhältlich zur Zeit.

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